Wer darf in den Waldkindergarten?
Der Waldkindergarten bietet Betreuung für Kinder von 3 - 6 Jahren. Träger ist die Marktgemeinde Reichenberg, daher haben die Kinder aus Reichenberg und seinen vier Ortsteilen Vorrang. Da der Waldkindergarten aber insgesamt 25 Betreuungsplätze stellt, freuen wir uns auch auf Anfragen von Familien aus den umliegenden Landkreisgemeinden oder dem Stadtgebiet Würzburg.
Familien aus dem benachbarten Baden-Württemberg benötigen eine Kostenübernahmeerklärung des kommunalen Förderanteils durch ihre Heimatgemeinde. Nähere Informationen hierzu gerne persönlich.
Wie sieht der Tagesablauf aus?
Je nach Buchungsstunden können die Kinder ab 7.30 Uhr gebracht werden. Um 9.00 Uhr beginnt der gemeinsame Tag mit einem Morgenkreis. Anschließend bleiben die Kinder und ErzieherInnen entweder am Waldplatz bei der Schutzhütte oder sie machen sich auf durch Wald und Wiese zu einem der vielen anderen, von den Kindern „eroberten“ Waldplätze. Etwa um 10 Uhr wird gemeinsame Brotzeit gemacht.
Um 13 Uhr werden die ersten Kinder am Parkplatz von ihren Eltern in Empfang genommen. Wer bis um 14 Uhr bleibt, der isst dann am Waldplatz zu Mittag seine mitgebrachte Brotzeit und genießt die letzte, meist eher ruhige Stunde mit Spielen am Waldplatz.
Wie kleide ich mein Kind?
Die Kleidung der Kinder sollte stets witterungsangepasst sein. Dabei empfiehlt sich je nach Jahreszeit das „Zwiebelschalenprinzip“ (mehrere Kleidungsschichten übereinander), die dann bei Bedarf ausgezogen werden können. Gute Regen-/Matschkleidung sowie im Winter Schneekleidung und warme Stiefel gehören ebenso dazu. Zum Schutz vor Zecken sollten die Kinder im Frühjahr, Sommer und Herbst lange Kleidung und eine Kappe tragen. Ersatzkleidung kann in der Schutzhütte gelagert werden.
Ein zweckmäßiger Rucksack - am besten mit Brustband - ist notwendig. Dazu eine Brotdose und eine Flasche/Thermoskanne für Essen und Getränke.
Das pädagogische Personal gibt Ihnen gerne Tipps zur Ausrüstung Ihrer Kinder.
Wie erfolgt die Eingewöhnung?
Im Monat vor Beginn des tatsächlichen Kindergartenzeit (Anmeldedatum) sind das Kind und die Eltern eingeladen, einmal pro Woche zum Schnuppern in den Schlupfwinkel zu kommen. Danach richtet sich die Eingewöhnung ganz individuell nach den Bedürfnissen des Kindes. Sie geschieht so langsam oder so schnell wie nötig und wird von Seiten der ErzieherInnen eng begleitet.
Wie wird mit möglichen Gefahren im Wald umgegangen?
Im Beisein der ErzieherInnen lernen die Kinder mit potentiellen Gefahren umzugehen. Es gibt bestimmte Regeln, die für alle verbindlich sind.
So dürfen beispielsweise keine rohen Beeren und Früchte aus dem Wald gegessen werden.
Die Hände werden vor jedem Essen mit biologisch abbaubarer Seife gewaschen.
Zum Schutz vor Zecken (etwa April - November) wird den Eltern empfohlen, ihren Kindern stets lange Kleidung und eine Kappe anzuziehen.
Was passiert bei Gewitter und Sturm?
Die Sicherheit der Kinder steht an oberster Stelle! Bei einem bereits vorausgesagten Gewitter oder Sturm werden die Eltern am Abend vorher vom pädagogischen Team informiert, dass sie ihre Kinder in die KiTa im etwa 9 km entfernten Teilort Lindflur bringen, wo uns dann die Turnhalle zur Verfügung steht.
Wird mein Kind im Waldkindergarten auch auf die Schule vorbereitet?
Ja, das wird es!
Unser Verständnis von Waldkindergarten-Pädagogik beinhaltet, die Kinder auf den Übergang vom Kindergarten in die Schule optimal vorzubereiten. Dass darunter nicht nur die kognitive und grob- bzw. feinmotorische Förderung fällt, dürfte klar sein. Emotionale und soziale Reifungsprozesse sind nicht zu verachten. Alle Bildungsaspekte finden im Waldkindergarten Beachtung - und die Natur bietet den Kindern alles, was sie für eine gesunde körperliche, geistige, psychische und soziale Entwicklung und damit auch für den Übertritt in die Schule benötigen.
Da der Waldkindergarten Schlupfwinkel eine anerkannte Kindertagesstätte nach dem Bayerischen Kinderbildungs –und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) ist, sind die ErzieherInnen in ihrer Arbeit an den Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan gebunden. Dies gilt übrigens nicht nur für den Vorschulbereich, sondern betrifft die komplette Kindergartenzeit.
Die Zusammenarbeit mit der Reichenberger Grundschule und ggfs. anderen Grundschulen aus der Umgebung, ist gegeben.
Brauchen die Kinder denn kein Spielzeug?
Nein, ein Kind braucht kein Spielzeug im herkömmlichen Sinne, um zu spielen. Der ganze Wald liegt voller Spielzeug: Stöcke, Moos, Matsch, Pfützen, Steine, Blätter ... Eine unendliche "Bauecke", ein "Aktiv-Spielplatz" der unbegrenzten Möglichkeiten und eine "Kreativ-Werkstatt", die es in sich hat!
Je einfacher die Spielräume und die Materialien, umso kreativer ist das Spiel der Kinder.
Wie steht es um Stifte, Scheren, Kleber?
In unserem Waldkindergarten gibt es diese natürlich auch. Ebenso verschiedenste Bastelmaterialien im herkömmlichen Sinne. Jedoch bietet die Natur die schönsten Materialien und diese nutzen wir vorrangig.
Und übrigens: Es gibt auch Waldkindergärten GANZ ohne Material. Auch dort üben die Kinder ihre Fingerfertigkeit und sind große Künstler! Die Natur macht vieles möglich.
Werden die Kinder nicht oft krank?
Die Kinder werden nicht häufiger krank als in einem Hauskindergarten - nach einiger "Zeit im Freien" eher seltener. Durch den Aufenthalt im Freien - bei jeder Witterung - wird das Immunsystem der Kinder gestärkt. Ansteckende Infekte und Krankheiten werden meist nicht so leicht übertragen wie in geschlossenen Räumen.
Wollen die Kinder bei schlechtem Wetter nicht lieber drinnen spielen?
Kinder, die von einem Haus-Kindergarten zu uns wechseln, sind es vielleicht gewohnt, sobald „schlechtes" Wetter ist, nach drinnen zu gehen. Jedoch ist dies meist anerzogenes Verhalten und ändert sich nach einiger Zeit im Waldkindergarten. Denn an sich wird ein Kind doch von jeder Pfütze magisch angezogen, im Schneetreiben lassen sich die Schneeflocken so schön mit der Zunge auffangen und wenn der Wind bläst, tanzen die Blätter. Mit der richtigen Kleidung gibt es kein schlechtes Wetter! Jedenfalls nicht für Kinder! Sollte ein Kind jedoch frieren oder durchnässt sein, so achten die ErzieherInnen darauf, dass es sich umziehen und in der Hütte am Holzofen aufwärmen kann.